Wir klären über das Risiko von schlechterem Sehen durch Bildschirmarbeit auf und zeigen dir effektive Maßnahmen was dagegen hilft.
Fast jeder Deutsche verbringt heutzutage eine beachtliche Zeit am Bildschirm. Die Bildschirmnutzung vieler Menschen beträgt zwischen fünf und sieben Stunden pro Tag. Gerade bei jüngeren Menschen, bei denen besonders die Nutzung von Smartphone und Tablet sehr hoch ist, führt dies auf Dauer zu einer enormen Belastung für die Augen. Kein Wunder also, dass 68% der 20- bis 30-Jährigen unter digitalem Augenstress leiden. Studien belegen zudem den Zusammenhang zwischen hoher Technologienutzung in jungen Jahren und einer Verschlechterung der Augen im höheren Alter. Doch warum verschlechtern sich eigentlich die Augen durch eine zu hohe Bildschirmzeit und was kann man dagegen tun?
Wodurch entsteht digitaler Augenstress?
Digitaler Augenstress hat zwei Hauptursachen, zum einen das lange Fixieren des Bildschirms ohne Blinzeln, und zum anderen der fehlende Wechsel zwischen Nah und Fern. Das lange Fixieren des Bildschirms führt dazu, dass Menschen bis zu 75 % weniger blinzeln. Das Blinzeln wiederum ist jedoch wichtig für die Benetzung der Augen. Blinzelt man nun weniger, reißt mit der Zeit der sog. Tränenfilm auf und die natürliche Schutzbarriere des Auges wird durchbrochen. Hinzu kommt, dass sich das Auge bei langer Bildschirmzeit nur sehr wenig bewegt, da es aufgrund der alleinigen Bildschirmbetrachtung nicht zu einem Blickwechsel zwischen nah und fern kommt. Dies überfordert mittel- bis langfristig den Augenmuskel, sodass dieser mit der Zeit immer mehr ermüdet.
Wie äußert sich digitaler Augenstress?
Generell äußert sich digitaler Augenstress durch eine Reizung des Auges, welche meist ca. nach zwei Stunden Bildschirmnutzung auftritt. Häufige Symptome sind unter anderem Trockenheit, Druckgefühl, Ermüdung und Brennen. Aber auch Kopfschmerzen oder Leseschwierigkeiten zählen zu den häufigsten Ermüdungserscheinungen des Auges.
Was tun gegen digitalen Augenstress?
Am effektivsten schützt man sich generell vor digitalem Augenstress, indem man weniger Zeit vor dem Bildschirm verbringt. Dies ist jedoch nicht für jeden möglich, beispielsweise, weil der Beruf ein langes Arbeiten vor dem Computerbildschirm voraussetzt. Besonders in Zeiten des Home-Office nahm für viele Menschen auch die durchschnittliche Arbeitszeit vor dem Bildschirm deutlich zu. Es bedarf also oftmals anderer Lösungen, um mit digitalen Augenstress umzugehen. Nachfolgend stellen wir dir einige hilfreiche Möglichkeiten vor:
Tipp 1: Gezielte Übungen für die Augen
Genau, du hast richtig gehört, du kannst deine Augen genauso wie den Rest deines Körpers trainieren. Wir zeigen dir in nur 3 Minuten ein paar Übungen, mit denen du deinen Augenmuskel bewegst. Probiere es aus! Einige Teilnehmer berichten, dass sie direkt danach besser sehen können!
Tipp 2: Wechsele deinen Fokus
Wie bereits erwähnt ist es für dein Auge nicht gut, über längere Zeit nur einen Fokus-Punkt zu haben. Aus diesem Grund empfehlen wir dir, alle 20 min deinen Blick auf ein entferntes Objekt zu richten. Beispielsweise könntest du dabei für rund 30 Sekunden aus dem Fenster schauen oder zum Bücherregal am anderen Ende des Raumes. In der Mittagspause empfiehlt sich zum Beispiel auch ein kurzer Spaziergang, um nicht nur den Beinen, sondern auch dem Auge etwas mehr Bewegung zu gönnen.
Tipp 3: Bildschirmpausen und Reiben der Augen
Besonders effektiv sind kurz Bildschirmpausen, die du am besten alle 30 min im Laufe deiner Bildschirmzeit einbauen kannst. Nutze diese Pause, um deinen Augen eine kurze und sanfte Massage zu gönnen. Reibe hierzu behutsam deine geschlossenen Augenlider mit kreisförmigen Bewegungen.
Tipp 4: Richte deinen Arbeitsplatz bestmöglich ein
Besonders anstrengend ist es für dein Auge, mit Lichtreflexionen auf dem Bildschirm zurecht zu kommen. Ebenfalls erhöht ein stetiges Gegenlicht die Belastung auf den Augenmuskel. Daher empfehlen wir dir, deinen Bildschirm nicht direkt vor dem Fenster zu platzieren, damit möglichst kein Gegenlicht oder Lichtreflexionen entstehen können.
Tipp 5: Befeuchte deine Augen
Sinnvoll kann es auch sein, zwischenzeitlich immer mal wieder die Augen mit etwas Feuchtigkeit zu benetzen, um den natürlichen Schutzfilm des Auges wieder herzustellen. Dafür gibt es verschiedenste Flüssigkeiten und Tröpfchen, die du beim Optiker oder in der Apotheke käuflich erwerben kannst. Sind mal keine Tröpfchen zur Hand, tut es aber für den Moment auch klares Wasser.
Tipp 6: Erhöhe die Schriftgröße
Wo es möglich ist, vergrößere die Schriftgröße deines Bildschirms, sodass sich deine Augen weniger anstrengen müssen, die Inhalte lesen zu können. Sollte das mal nicht möglich sein, ist in den meisten Fällen eine Bildschirmlupe auf dem Computer vorinstalliert, mit der man Inhalte je nach Bedarf heran-zoomen kann.
Tipp 7: Denke über eine Bildschirmbrille nach
Mit zunehmendem Alter kommt es zu einer stetigen Abnahme der Sehkraft. Daher empfiehlt es sich mit dem Augenarzt und Optiker über die Möglichkeit einer Bildschirmbrille zu sprechen. Diese wird individuell an das eigene Auge und den Abstand zum Bildschirm angepasst und kann helfen, die Augen bei langer Bildschirmzeit zu entlasten.
Fazit
Wie du siehst, führt eine erhöhte Bildschirmzeit häufig zu großem digitalen Augenstress und tatsächlich abnehmendem Sehvermögen. Dieses zu vermeiden fällt vielen Menschen schwer, da Sie aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit die Stunden vor dem Bildschirm nicht reduzieren können. Jedoch bestehen für diese Menschen viele einfach anzuwendende Möglichkeiten und Tricks, dennoch den digitalen Augenstress zu reduzieren und eine zu hohe Belastung der Augen zu vermeiden.